Demo „Wir haben es satt!“: Bioland fordert Veränderungen in der Landwirtschaft

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Die aktuellen Bauern-Proteste zeigen eindeutig, dass die Landwirte unzufrieden mit den Rahmenbedingungen sind, unter denen sie Lebensmittel produzieren. Der Präsident von Bioland, Jan Plagge, betont, dass die unsichere Perspektive ein großer Faktor für diese Unzufriedenheit ist. Die Landwirte stellen sich Fragen wie die Rentabilität ihrer Investitionen, die Fortsetzung von Fördermaßnahmen und die zu erwartenden Preise für ihre Erzeugnisse. Diese Fragen verdeutlichen, dass die Verhandlungsposition der Landwirte in der Vermarktungskette weitgehend schwach ist.

Erzeugerpreise als Lösung: Landwirtschaft im Einklang mit Umwelt und Auskommen der Landwirte

Eine Lösung für die Unzufriedenheit der Landwirte könnte darin bestehen, ihnen angemessene Erzeugerpreise zu zahlen. Dadurch könnten Subventionen überflüssig werden. Das Ziel ist es, eine nachhaltige Landwirtschaft zu schaffen, die sowohl ökologische als auch wirtschaftliche Aspekte berücksichtigt und den Landwirten ein ausreichendes Einkommen gewährleistet. Der Bio-Verband Bioland hat bereits beim Orientierungspreis Milch gezeigt, wie dies durch faire Preise erreicht werden kann.

Die Forderung nach einer Rückkehr zu alten landwirtschaftlichen Praktiken ist nicht angemessen. Stattdessen sollten die Vorschläge der Zukunftskommission Landwirtschaft als Leitfaden genutzt werden, um den Fortschritt und die Innovation in der Landwirtschaft zu fördern.

Die Förderung des Bio-Ausbaus ist von entscheidender Bedeutung, um die angestrebten Ziele im Agrarsektor zu erreichen. Bedauerlicherweise liegt der aktuelle Fortschritt noch weit unter den angestrebten 30 Prozent bis 2030. Es ist nun Aufgabe der Bundesregierung und der Bundesländer, mit großem Engagement daran zu arbeiten, dieses Ziel zu verwirklichen.

Gentechnikrecht soll nicht dereguliert werden, fordert Bundesregierung

  1. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass sich die Bundesregierung in Brüssel dafür einsetzt, dass ein gentechnikfreier Anbau sowohl in Deutschland als auch in Europa weiterhin möglich bleibt. Dies betrifft nicht nur den Ökolandbau, sondern auch viele konventionelle Landwirte. Zudem ist es im Interesse der gesamten Branche, dass das Gentechnikrecht nicht dereguliert wird, ohne dass das Patentrecht angepasst wird und praktikable Koexistenz- und Kennzeichnungsregeln gelten
  2. Verbesserung der Umweltauswirkungen der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) der EU: Die Verteilung der Gelder aus der GAP sollte darauf abzielen, Betriebe zu belohnen, die herausragende Leistungen im Bereich Umweltschutz, Klimaschutz und Artenvielfalt erbringen. Gleichzeitig sollte die GAP einfacher und weniger bürokratisch gestaltet werden, um den Landwirten die zusätzliche Belastung von Büroarbeit zu ersparen und ihnen mehr Zeit für ihre eigentliche Arbeit auf dem Hof zu ermöglichen
  3. Um das Ziel von 30 Prozent Bio bis 2030 zu erreichen, ist eine entschlossene Umsetzung der Bio-Strategie des BMEL notwendig. Hierfür müssen die in der Strategie formulierten Maßnahmen finanziert werden. Es ist von großer Bedeutung, dass die nötigen Mittel in den Bundeshaushalt eingestellt werden, um die Umsetzung der Strategie voranzutreiben
  4. Die Marktstellung der Landwirte ist in einem deutlichen Ungleichgewicht zu den großen Verarbeitern und Händlern. Die Landwirte haben wenig Einfluss auf die Preise, die sie für ihre Erzeugnisse erhalten, und sind daher auf Subventionen angewiesen. Die Europäische Gemeinsame Marktorganisation bietet Instrumente, um die Position der Landwirte zu verbessern. Die Bundesregierung sollte diese Maßnahmen im Sinne der Landwirte umsetzen

Die Demo „Wir haben es satt!“ findet am 20. Januar in Berlin statt. Bioland und ein breites Bündnis werden ihre Forderungen öffentlich machen und auf die Straße bringen. Diese Demonstration bietet die Gelegenheit, sich für eine Landwirtschaft einzusetzen, die sowohl ökologisch als auch wirtschaftlich nachhaltig ist. Jeder ist herzlich eingeladen, sich dem Demonstrationszug anzuschließen und für eine gerechtere Zukunft einzutreten.

Die nachhaltige Transformation des Agrarsektors erfordert einen umfassenden Ausbau des Bio-Landbaus, so Bioland-Präsident Jan Plagge. Es liegt nun an der Bundesregierung und den Bundesländern, die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen und die Bio-Strategie entschlossen umzusetzen. Nur durch eine gezielte Förderung des Bio-Ausbaus kann eine Landwirtschaft geschaffen werden, die sowohl ökologisch als auch wirtschaftlich nachhaltig ist und den Landwirten eine stabile Einkommensquelle bietet.

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