Schrittweise Grob-zu-Fein-Analyse liefert praxisnahe Daten für erfolgreiche detaillierte Fabriksimulation

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Mit der neuen Simulationslösung schaffen B. Braun Avitum Saxonia und LOGSOL Transparenz in der komplexen Dialysatorfertigung in Wilsdruff. 56 Varianten werden hinsichtlich Filtergrößen, Sterilisation und regulatorischer Vorgaben abgebildet. Detaillierte Materialflussanalysen zwischen Wilsdruff, Berggießhübel und Radeberg unterstützen die Planung verschiedener Output- und Kostenoptimierungsszenarien. Engpässe werden frühzeitig erkannt, Investitionsentscheidungen abgesichert und ein APS-Tool vorbereitet, um den Durchsatz zu verdoppeln, Ressourcen effizient einzusetzen und Produktionskosten nachhaltig zu senken und Prozessstabilität effektiv zu erhöhen.

B. Braun Avitum Saxonia erweitert Produktionskapazitäten für steigende Dialysebedarfe

Ursprünglich 1839 in Melsungen gegründet, hat sich B. Braun zu einem international agierenden Medizintechnik-Hersteller mit über 5.000 Produktvarianten entwickelt. Diese reichen von medizinischen Geräten über Infusionslösungen bis hin zu Dialysesystemen und werden in Kliniken, Arztpraxen, Apotheken und Pflegeeinrichtungen eingesetzt. Die Sparte Avitum Saxonia produziert Dialysatoren in Dresden an den Standorten Radeberg, Berggießhübel und Wilsdruff. Seit der Inbetriebnahme des Wilsdruffer Werkes im Jahr 2018 sind sämtliche Fertigungsschritte dort zentral effizient vernetzt.

Eigenentwickelte interne Simulationsmodelle scheiterten an Komplexität durch 56 Varianten

Der Umstand, dass inzwischen 56 verschiedene Dialysatormodelle produziert werden – bedingt durch unterschiedliche Filtergrößen, diverse behördliche Auflagen und mehrere Sterilisationsverfahren -, führte zu einer enormen Steigerung der Planungsanforderungen. Herkömmliche Tabellenkalkulationsverfahren waren nicht mehr in der Lage, komplexe Szenarien wie eine Verdopplung der Kapazitäten oder Engpassanalysen in Echtzeit zu berechnen. Ein selbst entwickeltes Simulationsmodell scheiterte aufgrund mangelnder Skalierbarkeit und Ressourcenlimitationen. Somit bestand dringender Bedarf an einer professionellen, dynamischen Simulationslösung externer Anbieter.

Projektziel: Simulationsbasierte Regeln für vielfältige Produktionsvarianten bei B. Braun

Mit dem Ziel, belastbare Steuerungsprinzipien für die komplexe Produktionslandschaft zu gewinnen, beauftragte Ralf Aurich, Leiter Fabriksysteme bei B. Braun Avitum Saxonia, die Fabrikplanungs-„Docs“ von LOGSOL mit einer detaillierten Simulation. Die kurzen Entfernungen zwischen Dresden und Chemnitz ermöglichten regelmässige, persönliche Abstimmungstermine. Anhand der Simulationsergebnisse sollten allgemeingültige Regeln entwickelt werden, die eine effiziente Steuerung der 56 Produktvarianten erlauben und gleichzeitig Flexibilität für kurzfristige Anpassungen sicherstellen. Die erarbeiteten Leitlinien bilden eine belastbare Entscheidungsgrundlage.

Materialflussdaten und Maschinendaten bilden die Basis des exakten Simulationsmodells

Während der Analysephase untersuchte Markus Störzel das Wilsdruffer Werk im Reinraum intensiv, um sämtliche logistischen Prozesse in Echtzeit sichtbar zu machen. Er sammelte präzise Daten zu Materialbereitstellung, Handlingzeiten, Maschinendurchsätzen und Pufferkapazitäten. Darauf aufbauend wurde in einem mehrstufigen Grob-zu-Fein-Verfahren zuerst eine grobe Produktionsübersicht und anschließend eine fein granulare Abbildung aller 56 Varianten inklusive Abrufmengen erzeugt. Die Ergebnisse bilden heute die Basis der Simulationsplattform. Sie ermöglichen präzise Kapazitätsanalysen, Szenarioberechnungen und datenbasierte Investitionsentscheidungen.

LOGSOL Experten untersuchen Detailprozesse in Wilsdruffer Dialysatorproduktion besonders umfangreich

Die Analyse der Fabrikplanungs-„Docs“ zielte darauf ab, alle Materialflüsse sowie die Anzahl der Produktionsmaschinen detailliert abzubilden, einschließlich der externen Nachlieferungen kleiner Filter aus Berggießhübel. In mehreren Testszenarien kombinierten sie variierende Vorschubraten der Spinnanlage mit unterschiedlichen Pufferkapazitäten und Produktmix-Strategien, um Effizienzpotenziale aufzudecken. Das resultierende Simulationsmodell entstand durch den Codeaufwand von Markus Störzel und zwei Teammitgliedern in über 1.200 Zeilen Programmcode. Parallel erfolgte eine Validierung gegen Benchmark-Kennzahlen.

Praxisnahe Simulation liefert Entscheidungsgrundlage für Investitionsentscheidungen und nachhaltiges Wachstum

LOGSOLs Lieferung des fertigen Simulationsmodells als Pack-and-Go-Lösung verschafft B. Braun eine umfassende Grundlage für Business-Case-Analysen. Durch die modellbasierte Auswertung von Kosten, Kapazitäten und Durchlaufzeiten lassen sich Investitionsentscheidungen datenbasiert fundieren. Anschließend werden die Ergebnisse in ein APS-Tool integriert, um Planungsprozesse zu automatisieren, Puffer optimal zu dimensionieren und Produktionsabläufe zu optimieren. Auch die Erweiterung auf weitere Logistikbereiche und Standorte steht auf der Agenda. Somit lassen sich langfristig Effizienzpotenziale heben und Kosten senken.

Grob-zu-Fein-Datenanalyse liefert Basis für simulationsgestützte APS-Planung bei B. Braun

Die Zusammenarbeit mit LOGSOL ermöglichte es B. Braun Avitum Saxonia, eine umfassende Simulation ihrer Dialysator-Fertigung in Wilsdruff, Berggießhübel und Radeberg zu realisieren. Dieses dynamische Modell berücksichtigt sämtliche Produktvarianten, Materialflüsse und Maschinenparameter. Unterschiedliche Szenarien zur Kapazitätsausweitung und Prozessoptimierung werden virtuell durchgespielt, um potenzielle Engpässe zu identifizieren. Die gewonnenen Daten tragen zu datenbasierten Investitionsentscheidungen bei und werden in ein APS-Tool überführt, um langfristig Produktivität und Wirtschaftlichkeit zu steigern.

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